Viele Unternehmen stehen regelmäßig vor der Frage, wie sie Mitarbeitende motivieren und langfristig binden können. Die klassische Antwort ist die Gehaltserhöhung. Doch diese bringt für Arbeitgeber hohe Lohnnebenkosten mit sich und führt beim Arbeitnehmer durch Steuern und Abgaben oft nur zu einem überschaubaren Netto-Plus. Der Dienstwagen hingegen ist ein Benefit, der beiden Seiten Vorteile bringt: Er ist für Arbeitnehmer oft finanziell attraktiver und für Arbeitgeber kalkulierbarer. In diesem Beitrag zeigen wir anhand von Zahlen und Beispielen, warum der Firmenwagen eine echte Alternative zur Gehaltserhöhung ist.
Warum Gehaltserhöhungen oft verpuffen
Auf den ersten Blick klingt eine Gehaltserhöhung nach der besten Möglichkeit, Mitarbeitende zu motivieren. Doch in der Praxis bleibt von einer Brutto-Erhöhung häufig nur ein Bruchteil übrig. Der Grund: Lohnsteuer, Solidaritätszuschlag, Kirchensteuer (falls zutreffend) und Sozialversicherungsbeiträge. Dazu kommen die Arbeitgeberanteile zu Sozialversicherungen, die den Arbeitgeber zusätzlich belasten. Aus einer Gehaltserhöhung von 500 Euro brutto können so beim Arbeitnehmer oft nur rund 250 Euro netto ankommen – während der Arbeitgeber mehr als 600 Euro monatlich aufwenden muss.
Der Dienstwagen als attraktiver Benefit
Ein Firmenwagen kann diese Schieflage ausgleichen. Arbeitnehmer erhalten ein Auto, das sie auch privat nutzen können, und sparen dabei Anschaffungskosten, Versicherung, Kfz-Steuer, Wartung und oft sogar den Kraftstoff. Statt eines geringen Netto-Plus‘ durch eine Gehaltserhöhung steht ihnen so ein geldwerter Vorteil in deutlich höherem Umfang zur Verfügung. Arbeitgeber wiederum profitieren von klar kalkulierbaren Leasingraten, steuerlichen Absetzbarkeiten und einer gesteigerten Attraktivität als Arbeitgeber.
Rechenbeispiel: Gehaltserhöhung vs. Dienstwagen
Um die Unterschiede klar zu machen, betrachten wir ein Beispiel:
Ausgangssituation:
Ein Mitarbeiter verdient 3.500 Euro brutto im Monat (Steuerklasse 1, keine Kinder, gesetzlich versichert). Das Unternehmen überlegt, ob es ihm eine Gehaltserhöhung von 500 Euro brutto gibt oder alternativ einen Dienstwagen im Wert von 40.000 Euro (Leasingrate 500 Euro/Monat).
Variante A: Gehaltserhöhung
– Brutto: +500 Euro
– Netto-Zuwachs (nach Steuern & Abgaben): ca. +250 Euro
– Kosten für Arbeitgeber: ca. 500 Euro + ca. 100 Euro Arbeitgeberanteile = 600 Euro
Ergebnis: Arbeitnehmer hat 250 Euro mehr im Monat, Arbeitgeber zahlt 600 Euro mehr.
Variante B: Dienstwagen
– Listenpreis: 40.000 Euro
– Versteuerung nach 1%-Regel: 400 Euro geldwerter Vorteil/Monat
– Zusätzliche Versteuerung für Arbeitsweg (angenommen 10 km einfache Strecke): 0,03% von 40.000 = 12 Euro pro Monat
– Gesamt geldwerter Vorteil: 412 Euro/Monat
– Steuerbelastung für den Arbeitnehmer: ca. 100–120 Euro/Monat (abhängig von Steuerklasse)
– Effektiver „Mehrwert“ für den Arbeitnehmer: Nutzung eines Autos im Wert von 500 Euro Leasingrate + Nebenkosten, bei eigener Belastung von ca. 120 Euro
Ergebnis: Arbeitnehmer spart ca. 400 Euro reale Kosten im Monat, Arbeitgeber zahlt rund 500 Euro Leasingrate (oft steuerlich absetzbar).
Vergleich:
– Netto-Plus bei Gehaltserhöhung: ca. 250 Euro
– Netto-Vorteil bei Dienstwagen: ca. 400 Euro
– Arbeitgeberkosten bei Gehaltserhöhung: ca. 600 Euro
– Arbeitgeberkosten bei Dienstwagen: ca. 500 Euro
Fazit: Beide Seiten profitieren stärker vom Firmenwagen.
Weitere Vorteile für Arbeitnehmer
Neben dem finanziellen Vorteil bringt der Dienstwagen weitere Pluspunkte mit sich. Mitarbeitende müssen sich weder um die Finanzierung noch um den Verkauf eines Privatwagens kümmern. Versicherung, Wartung, Reifenwechsel und Kfz-Steuer werden meist vom Arbeitgeber übernommen. Besonders interessant sind Elektro- oder Hybridfahrzeuge, da sie steuerlich begünstigt sind. Hier sinkt die Versteuerung auf 0,25% oder 0,5% des Listenpreises, wodurch der geldwerte Vorteil noch einmal deutlich geringer ausfällt.
Weitere Vorteile für Arbeitgeber
Für Arbeitgeber ist der Dienstwagen nicht nur ein Kostenfaktor, sondern auch ein strategisches Instrument. Er erhöht die Arbeitgeberattraktivität im Wettbewerb um Fachkräfte, ist ein sichtbares Zeichen von Wertschätzung und stärkt das Employer Branding. Außerdem können die Kosten für Leasingraten und Unterhalt steuerlich geltend gemacht werden. Im Gegensatz zur Gehaltserhöhung, die dauerhaft Fixkosten verursacht, können Dienstwagen flexibler gestaltet oder im Bedarfsfall angepasst werden – etwa durch Poolfahrzeuge oder Mobilitätsbudgets.
Flexibilität durch moderne Mobilitätskonzepte
Der klassische Firmenwagen ist nur eine Möglichkeit. Unternehmen können auch alternative Modelle anbieten: Car Allowance (ein Zuschuss für ein privates Auto), E-Bike-Leasing, Jobtickets oder Mobilitätsbudgets. Diese Konzepte lassen sich individuell auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden zuschneiden und bieten so zusätzliche Flexibilität. Besonders bei jüngeren Generationen gewinnen solche Angebote zunehmend an Bedeutung.
Fazit: Dienstwagen als Win-Win-Modell
Während die Gehaltserhöhung beim Arbeitnehmer oft nur ein begrenztes Netto-Plus bringt und für Arbeitgeber hohe Zusatzkosten verursacht, ist der Dienstwagen ein Benefit mit echtem Mehrwert. Er spart den Mitarbeitenden reale Kosten, motiviert und bindet sie langfristig ans Unternehmen. Für Arbeitgeber ist er steuerlich vorteilhaft, flexibel und stärkt die Attraktivität im Recruiting. Ein Firmenwagen ist damit weit mehr als nur ein Extra – er ist eine kluge Alternative zur klassischen Gehaltserhöhung.
Möchten Sie erfahren, wie Sie mit modernen Benefits Ihre Mitarbeiter binden?